In diesem Blogartikel erfährst du:
- Was die Orgasmus- Lücke ist und warum das ganze so belastend für Frauen und Beziehungen ist.
- Was die Definition von Orgasmus ist und was daran problematisch ist
- Eine bessere und holistischere Definition von Orgasmus
- Wie dein Weg zum (besseren) Orgasmus aussehen kann
- Was wichtige Grundvoraussetzungen sind
- Ob du zur Entfaltung deines sexuellen Potenzials einen Partner brauchst
- Und warum das ganze auf in einer gesellschaftlichen Perspektive so wichtig ist.
Die Orgasmus- Lücke und was daran problematisch ist
In einem Forschungsüberblick von 2022 zeigt sich, dass 30-60% der Frauen in heterosexuellen Beziehungen einen Orgasmus im Geschlechtsverkehr erleben, während es bei 70-100% der Männern der Fall ist. Das ist eine Lücke von -30%
In meiner Erfahrung im Coaching und Begleitung von Frauen sehe ich immer und immer wieder, dass das zu einem großen Problem werden kann.
In Beziehung bahnt sich häufig eine Dynamik an, dass meist die Frau weniger Lust auf Sex und Intitmtät hat (was bei dieser Lücke auch nicht verwunderlich ist). Daraus entstehen oft Probleme in der Partnerschaft, die Partner distanzieren sich, Streit und Konflikt entstehen.
Auch als Solo und Single Frau sehe ich, dass Schwierigkeiten einen Orgasmus zu erleben viele Auswirkungen haben kann: unausgeglichener Hormonhaushalt, Frustration und ein sich abgeschnitten fühlen, Scham und geringes Selbstwertgefühl (was ist falsch mit mir?)
Aus einer fachlichen Perspektive ist es wenig verwunderlich, dass diese Lücke existiert. Es ist sogar ziemlich offensichtlich. Fangen wir bei einem Kernproblem an:
Die Definition des Orgasmus und warum diese unvollständig ist
Paraphrasieren wir Wikipedia: “Orgasmus oder Climax ist eine plötzliche Entladung gesammelter sexueller Erregung und Energie, charakterisiert von intensiver Lust, die in rhythmischen, unfreiwilligen Muskelkontraktionen im Beckenboden resultiert.” Diese und ähnliche Definitionen finden sich in den wissenschaftlichen Diskursen.
Das Problem: Diese Definition beschreibt einen klassischen männlichen Orgasmus.
Der weibliche Körper funktioniert anders und kann auch mehr. Der Frauenkörper ist nämlich dazu in der Lage – wenn aufgewärmt – wellenförmige, multiple Orgasmen zu erleben, die in tiefe Extasen reichen. Energie und Gefühl wandern durch den ganzen Körper und schenken ein Gefühl des tiefen Genährt-seins.
In der klassischen Definition baut sich Energie oder Lust auf und entlädt sich dann unfreiwillig. Ein Phänomen, das wir in der holistischen Sexualität, im Tao und im Tantra vermeiden wollen. Denn diese Energie kann Treibstoff für unser Wohlbefinden und Kreativität sein. Wenn wir die sexuelle Energie allerdings verlieren, abbauen, nach draußen schießen- dann bleibt davon nichts mehr übrig.
Eine holistische Definition von Orgasmus
Um Klimax und Orgasmus in seinem vollen Potenzial begreifen zu können, brauchen wir eine neue Definition mit drei Komponenten:
- Das Erleben von einem Gefühl, einer Sensation, darunter Lust und Vergnügen (aber nicht nur)
- Die Ausdehnung dieser Sensation, diesem Erleben
- Eine Art von veränderten Bewusstseinszustand (z.B. Hingabe, Stille, tiefe Freude, Extase)
Mit dieser Definition können wir ganz anders auf Höhepunkte schauen: Es gibt Yang- Orgasmen und Yin oder Tal- Orgasmen. Es gibt Höhepunkte, die ganz still sind, manche sind ganz laut. Es gibt Höhepunkte, die subtil sind und ein Gefühl der tiefen Klarheit bringen, es gibt tiefe Verbundenheitszustände und Liebe.
Je nach Mensch und Geschlecht können wir an verschiedenen Aspekten arbeiten. Männer und der Männerkörper haben meist kein Problem mit der Lust und dem Aufbau von Lust, aber sie verlieren diese Energie oder erleben nur ein kurzes Zeitfenster des veränderten Bewusstseins- Zustandes.
Frauen und Frauenkörper können an den verschiedenen Aspekten Probleme haben: z.B. bei keiner oder geringer Libido. Oder auch eine Unkenntnis davon, wie mein Körper funktioniert und wie ich tiefere Lust und Freude im Körper erleben kann und zu guter Letzt, wenn der Kopf voll ist mit To-Do Listen, dann ist es auch schwer sich fallenzulassen und hinzugeben.
Wie der Weg zu einem ganzheitlichen weiblichen Orgasmus aussehen kann
Ich liebe Modelle und auch hier habe ich ein hilfreiches Modell mitgebracht, das zu verstehen hilft, wo ich mich gerade auf der Reise befinde, und wo ich ansetzen kann.
1. Orgasmus- Reclamation und Wiederentdeckung
In dieser Phase geht es darum, unsere Lust und Freude zurückzuerobern. Gerade Frauen und Frauenkörper wurden mit einer Vielzahl an Konditionierungen belegt, dass sie es nicht wert sind, Lust schmutzig und eklig ist, die Brüste zu klein oder zu groß.
Oder dass ich nur Lust erleben darf, wenn mein Partner was davon hat.
Hier geht es darum, deine Lust und Freude wieder zu dir zu holen. Ja zu sagen:
Das ist meine Lust und sie gehört mir. In dieser Phase ist es wichtig, die eigene Lust in der Solo- Praxis zu erkunden und mit verborgenen oder nicht so verborgenen Glaubenssätzen zu arbeiten wie “ich bin es nicht wert, eine erfüllte Sexualität zu leben”
2. Orgasmus- Expansion
In dieser Phase lernen wir, wie wir mehr und mehr Lust und Energie im Körper halten können. Klassischerweise auf dem Weg des Tantra und des TAO stolpern wir sehr schnell über unsere eigenen inneren Schwellen. Unser Körper und Nervensystem sind eine gewisse Menge an Freude, Fülle, Liebe, Lust und Wohlbefinden gewöhnt. Wenn es darüber hinausgeht, dann versuchen wir unbewusst, dieses “mehr” abzubauen. Das ist ein ganz natürlicher Mechanismus unseres Unterbewusstsein, das sich am liebsten in der gewohnten Umgebung aufhält, selbst wenn es eigentlich eine Verschlechterung ist. Mit Körperübungen und einer bewussten Self- Pleasure Praxis können wir die Blaupause und neuronale Vernetzung unseres Körpers nach und nach verändern, so dass mehr Lust und Freude erlebbar wird.
3. Orgasmus- Virtuosität
In dieser Kategorie halten sich die Lehren des Tantra und des Tao auf, in denen wir lernen, kunstvoll mit sexueller Energie umzugehen, so dass sie Treibstoff für persönliche und spirituelle Evolution und Wohlbefinden wird. Wir lernen, wie wir Energien zirkulieren und durch den Energiekörper bewegen. Wie wir Chakren aktivieren und sexuelle Energie als Regeneration nutzen und uns auf tiefer zellularer Ebene nähren können. Euphorische und Extasezustände, Multi- Orgasmische Wellen in Sexualität, die mehrere Stunden gehen können, Herz- Öffnungen in tiefer Liebe und Momente der spirituellen Union werden hier erlebbar. In dieser Praxis ist es wichtig und notwendig, auch mit dem eigenen Energiekörper zu arbeiten. Tantra Meditationen alleine und mit einem Partner helfen dabei. Praktiken wie Qigong oder Hatha Yoga sind sehr hilfreich.
Wichtige Grundvoraussetzungen für weibliche Orgasmen
Wie eine Blume in einem gut gepflegten Garten, so erblüht auch die Blume der (weiblichen) Extase, wenn der Garten entsprechend gepflegt wird: Sonne, Wasser, gute Erde. Ein ganzes Ökosystem.
Wenn wir über Orgasmen in all ihren Farben und Formen sprechen, ist es wichtig, das Ökosystem zu verstehen. Zwei wichtige Aspekte dieses Ökosystems sind:
Sicherheit
Wenn sich dein System nicht sicher und entspannt fühlt, dann wird das mit der Extase auch nichts. Wenn dein Kopf voll mit To-Dos, Deadlines und Konflikten in der Partnerschaft ist, wenn du die Stimme deines Körpers nicht hören kannst, dann ist dein System im Kampf-, Flucht- oder sogar Freeze- Modus. Der Körper ist mit Überleben beschäftigt und die Ressourcen werden entsprechend genutzt. Viele Frauen, mit denen ich arbeite, fühlen sich chronisch unsicher im eigenen Körper und auch der eigenen Sexualität. Dafür gibt es häufig kein Bewusstsein, denn diese chronische Unsicherheit verhält sich so wie ein Fisch, der im Wasser schwimmt und das Wasser nicht wahrnimmt. An den Symptomen kann man aber die verschiedenen Zustände gut erkennen: z.B. chronischer Stress und Agitation, Probleme beim Schlafen und Einschlafen, Einfaches gereizt sein, Taubheit im Körper (z.B. Vagina nicht spüren, Brüste nicht spüren), viel “im Kopf” sein und sich nicht fallen lassen können.
Hier gilt es, mit dem Körper und dem Nervensystem zu arbeiten, z.B. durch eine gezielte (tägliche) Entspannungspraxis wie Yoga Nidra. Ich arbeite in meinen Coachings und Kursen auch mit einer bewussten Self- Pleasure Praxis, um diese Sicherheit im Körper zu verankern.
Körperliebe
Es ist ziemlich klar nachgewiesen: Frauen die ihren Körper nicht lieben und/oder ihre Sexualität nicht lieben, haben schlechteren Sex. Durch die vielen Botschaften tragen leider fast alle Frauen in sich: ich bin nicht schön, so wie ich bin.
In tantrischen Meditationen lernen wir langsam, den eigenen Körper und die eigene Sexualität wieder in ihrer fundamentalen Schönheit zu sehen. Selbst- und Körperliebe kann aktiv in Meditationen geübt werden, z.B. mit einer bewussten Brustmassage.
Brauche ich zur sexuellen Entfaltung einen Partner?
Die kurze Antwort ist nein.
Die lange Antwort: Ob du Single bist oder in einer Partnerschaft, ist es immer wichtig, auch eine Solo- Praxis zu haben. Gerade bei Frauen sehe ich, dass eine bewusste Solo Self-Pleasure Praxis einen großen Unterschied macht, die eigene Lust und Freude für sich zu entdecken und auch zu genießen. Es ist eine große Ermächtigung auf allen Ebenen.
Du kannst hier und jetzt mit einer bewussten Solo-Praxis anfangen. Sowohl für Frauen als auch für Männer gibt es Ressourcen und Meditationen, dies zu tun.
Orgasmus für Weltfrieden
Ich bin jemand, der ein tiefes Calling dafür hat, die Welt positiv zu beeinflussen. Das tue ich über meine spirituelle Arbeit. Die Auseinandersetzung um Sexualität mag zunächst trivial und sogar hedonistisch wirken, doch sie ist viel mehr. Unsere Sexualität ist mit unserer fundamentalen Lebenskraft verbunden. Gerade für Frauen und im weiblichen Körper schlummert ein ekstatisches Potenzial, tiefe spirituelle Kraft. Wenn wir dieses Potenzial entfesseln und lebendig machen, beeinflusst das das ganze Leben: wir kommen wieder zurück in unsere Essenz, in unsere Kraft. Das beeinflusst nicht nur die Menschen um uns herum, es beeinflusst die Welt auch auf einer energetischen und kollektiven Ebene. Jeder Mensch, jede Frau, die mehr und mehr in ihrer Essenz vibriert, verändert unser kollektives Unterbewusstsein. Je mehr Menschen in ihrer Essenz verankert sind, desto mehr Liebe und Harmonie wird möglich: in Familien, Partnerschaften, in unseren Gemeinschaften, Dörfern, Städten und auf den Planeten.
Und wir haben mehr Freude im Bett. Auch keine schlechte Sache.
Jasmim, Flor de Jasmim Tantra
Wie kannst du mit mir arbeiten?
Auf meiner Seite findest du viele Angebote zum Schnuppern, darunter auch eine nährende Selbstliebe- Praxis mit Brustmassage:
https://jasmim-tantra.de/kostenloser-tantra-einstieg/
Wenn du in diesem Artikel ein Calling für dich gespürt hast und 1-1 auf deiner orgasmischen Reise tiefer begleitet werden willst oder dich für kuratierte Gruppen- Coachings interessiert, dann schreib mir eine Email:
jasmim@jasmim-tantra.de
Geschrieben mit Liebe und Hingabe,
Jasmim