Tantra ist so viel mehr als nur „fancy Sexpraktiken“. Doch was ist das Ziel von Tantra und was kann Tantra alles in deinem Leben bewirken?
Viele assoziieren Tantra nur mit mehr Genuss beim Sex. Aber die tantrische Praxis kann noch viel tiefer gehen und alle Ebenen unseres Seins erreichen. Und das nicht nur in der Sexualität sondern auch in allen anderen Lebensbereichen, wie Arbeit, Familie, Gesundheit, Spiritualität, etc. Wir können jedes Thema von der körperlichen, energetischen, emotionalen, mentalen und seelischen Ebene betrachten. Tantra kann uns also in allen Bereichen unseres Lebens helfen ein erfüllteres Leben zu führen. Wenn du Interesse hast mehr darüber zu erfahren, kannst du dich hier über unsere online Tantra Seminare informieren.
Als Erstes kann Tantra ganz viel auf der körperlichen Ebene bewirken – und natürlich geht es dabei auch um besseren Sex. Bewusstes Liebemachen hat meine Lebensqualität erheblich verbessert und mir geholfen mehr Genuss und Sinnlichkeit in mein Leben zu bringen. Außerdem können wir durch mehr Bewusstsein lernen unseren Körper als Tempel der Seele zu sehen und ihn dadurch besser und liebevoller zu behandeln und zu pflegen. Durch die Meditationspraxis bekommen wir mehr Gespür für den Körper, aber auch für Energie und Energieströme in uns. Wir werden feinfühliger, merken schneller wenn uns etwas nicht gut tut und idealerweise verändern wir unseren Lebensweise auf eine Gesündere.
Dazu können wir durch den Körper auch emotionale und psychische Heilung erfahren. Wilhelm Reich, ein amerikanischer Arzt, Psychiater und Sexualforscher hat bereits in den 30iger Jahren herausgefunden, dass sich unverarbeitete Traumata und unterdrückte Emotionen im Körper unter anderem in Form von muskulären Panzerungen speichern und durch Körpertherapie aufgelöst und geheilt werden können. Da diese Blockaden oft auch in der Sexualität zum Vorschein kommen, wenn wir offen und verletzlich sind und unser Energielevel anheben, können tantrische Massagen, Energiearbeit und liebevolle Präsenz auch eine wundervolle Möglichkeit sein, diese Blockaden zu erkennen und bewusst aufzulösen. Dabei müssen wir das Trauma oder die Verletzung gar nicht unbedingt mental verstehen oder analysieren, es geht viel eher darum, von der Anspannung in die Entspannung zu kommen, gestaute Energien wieder in Fluss zu bringen und die damit in Verbindung stehenden Emotionen zu fühlen und loszulassen. Dann kann der Körper sich selbst heilen, ohne dass wir alles kognitiv verstehen müssen.
Zusätzlich können wir im Tantra lernen unsere Emotionen klarer wahrzunehmen, im Körper zu spüren, diese voneinander zu unterscheiden und die Nachrichten dieser Emotionen besser zu verstehen. In meinen Coachings erlebe ich es sehr oft, dass Klienten abgekoppelt sind von ihren Emotionen. Der Grund dafür ist meistens, dass wir in unserer Gesellschaft oft die positiven Emotionen verehren, und die vermeintlich negativen Emotionen unterdrücken oder verurteilen. Durch liebevolle Präsenz können wir lernen einen sicheren Raum zu schaffen, in dem alle Emotionen sein dürfen, in dem wir den Partner durch seinen Prozess begleiten und halten können, und uns dadurch gemeinsam zu mehr Emotionaler Freiheit entwickeln.
Das Problem mit Emotionen ist, dass wir nie gelernt haben die Nachrichten unserer Emotionen richtig zu deuten oder sie gar betäuben. Mir ist es früher ganz oft passiert, dass ich nur positive Emotionen spüren wollte, vor allem auch beim Sex. Ich hatte im Kopf ein konkretes Bild davon wie guter Sex funktioniert, das ich meistens aus Filmen bekommen habe, und habe diese Programme immer wieder abgespielt. Ich war mit mir selbst nicht in Kontakt, geschweige denn mit meiner Partnerin. Hier musste ich lernen mehr im Moment anzukommen, mich mit mir und mit meinen Emotionen zu verbinden, ein Gespür für Melis Emotionen zu bekommen und zu lernen „der emotionalen Musik“ zwischen uns zu lauschen, anstatt meine Vorstellungen um jeden Preis durchsetzen zu wollen wie der Sex oder der Abend sein sollte. Selbst wenn das manchmal auch bedeutet hat, dass wir keinen Sex hatten und stattdessen unsere Ängste und Unsicherheiten geteilt haben und emphatisch füreinander da waren.
Auch in anderen Bereichen des Lebens, kann es sehr hilfreich sein Emotionen zu spüren und zu verstehen. Wut zum Beispiel wird oft als destruktiv verteufelt und daher unterdrückt. Aber letzten Endes ist Wut ein Indikator, dass unsere Grenzen überschritten wurden und kann uns dabei helfen klarere Grenzen zu setzen oder mehr für uns einzustehen. Wir lernen also im Tantra alle Emotionen da sein zu lassen und deren Bedeutung zu verstehen und nutzbar für unser Leben zu machen.
Durch Meditation können wir auf der mentalen Ebenen lernen, unsere Gedanken mehr zu beobachten, uns nicht mehr mit diesen zu identifizieren und nicht mehr Sklave des Verstandes zu sein. Stattdessen können wir den Verstand als ein Werkzeug nutzen, um aus dem Autopilot auszubrechen und uns bewusst für das Leben zu entscheiden, das wir leben wollen.
Außerdem ist es auch möglich durch Tantra veränderte Bewusstseinszustände zu erreichen. Im normalen Wachbewusstsein befindet sich unser Gehirn meistens im Beta-Bereich. Das hilft uns im Alltag gut zu funktionieren, ist aber auch eng mit Stress verbunden. Durch Entspannung, Meditation, bestimmte Atmung, Hypnose und tantrische Sexualität können wir unsere Gehirnwellen verlangsamen und bewusst in den Alpha, Theta, und in seltenen Fällen sogar in den Delta-Bereich kommen (unbewusst passiert dies jede Nacht im Schlaf). Hier bekommen wir Zugang zu unserer Kreativität und Intuition. Wer gestresst nach einer guten Idee sucht wird dies oft vergeblich tun, denn wahre Inspiration finden wir nur in der Entspannung. Zusätzlich sind die Alphawellen der Zugang zu unserem Unterbewusstsein. Dadurch wird es möglich Glaubenssätze zu verändern, Affirmationen in uns zu verankern, unsere Perspektive und Realität durch Visualisierungstechniken zu verändern und uns sozusagen neu zu „programmieren“.
In der Sexualität mit Meli, erlebe ich diese Momente als Augenblicke voller Klarheit. Meine Gedanken sind sehr langsam, ich spüre eine Verbindung zu meinem Körper, spüre die Energie in meinem Körper fließen, erlebe eine Menge Emotionen. In diesen Momenten kann ich meine Aufmerksamkeit auf Affirmationen lenke, Glaubenssätze bearbeiten oder einen besseren Zugang zu meiner Intuition bekommen.
In den tieferen Schichten unseres Bewusstseins liegt auch der Übergang zur seelische Ebene. Wenn es uns gelingt auf dieser Ebene bewusst zu bleiben (anstatt im Tiefschlaf), sind nicht nur Spontanheilungen möglich, sondern auch Einheitserfahrungen und Selbsterkenntnis. Für die meistens von uns sind es meistens erstmal nur „glimpses“ – kurze Momente, in denen sich die Perspektive verändert und wir uns selbst und die Welt aus einem anderen Blickwinkel sehen, in denen wir erahnen, wie alles miteinander verbunden ist, wir ein Gefühl von reiner Liebe oder absoluter Glückseligkeit erfahren und unser authentisches Selbst erkennen. Momente, in denen wir den Ruf unserer Seele wahrnehmen, unser authentisches Desire spüren und uns klar wird um was es eigentlich geht im Leben. Durch die Tantra Praxis ist es möglich den Zugang zu all diesen Bewusstseinszuständen zu trainieren und mit der Zeit immer tiefer zu kommen.
Tantra hat also das Potential jeden Bereich Deines Lebens zu transformieren. Die Frage ist jedoch:
Was wünschst Du Dir? Worauf möchtest Du Deinen Fokus setzen? Wonach sehnst Du Dich?
Jeder Mensch ist einzigartig, hat andere Fähigkeiten, andere Stärken, andere Sehnsüchte, andere Lektionen im Leben. Somit hat jeder Mensch auch einzigartige Geschenke an die Welt zu geben. Im Tantra gilt es dieses Desire der Seele zu erforschen und zu erkennen und alle Lebensbereiche damit in Einklang zu bringen.