Wie eine liebevolle Verbindung zu Deinem Körper helfen kann, um wieder mehr Lust auf Sex zu empfinden
Wie würdest Du die Beziehung zu Deinem Körper beschreiben? Wenn Dein Körper reden könnte, was würde er über Dich sagen?
Wie ernährst Du ihn?
Wie viel Ruhe, Entspannung und Schlaf gönnst Du ihm?
Was muss er täglich für Dich leisten?
Wie redest und denkst Du über ihn?
Wie viel Liebe und Genuss schenkst Du ihm?
Wie gut kennst Du ihn überhaupt?
Hörst Du zu, wenn Dir Dein Körper signalisiert, dass er etwas anderes braucht oder muss er erst krank werden und Schmerzen entwickeln, damit Du ihn beachtest?
Weißt Du was er wirklich braucht und was er sich am meisten wünscht?
Als Kind sind wir meistens noch ganz mit unserem Körper verbunden. Wir erforschen und erfahren die Welt mit unseren Sinnen und durch den Körper. Und Emotionen drücken sich im ganzen Körper aus.
Aber je älter wir werden, umso mehr lernen wir uns zu kontrollieren, Emotionen zu unterdrücken und nicht mehr so viel zu spüren.
Der Fokus verschiebt sich weg vom Körper hin zum Verstand. Statt den Körper zu spüren, fangen wir an ihn zu beurteilen und erwarten von ihm, dass er reibungslos funktioniert.
Oft haben wir uns sogar schon so an permanente Anspannung gewöhnt, dass wir sie gar nicht mehr wahrnehmen.
Ich ertappe mich selbst immer wieder dabei, wie ich mit hochgezogenen Schultern und angespanntem Kiefer am Computer sitze und selbst wenn ich mich entspanne, ist die Anspannung 5 Minuten später wieder da.
Und in meinen Yogastunden sehe ich auch oft Teilnehmer, die komplett angespannt in der Schlussentspannung liegen und wenn ich ihnen sage, sie sollen sich entspannen, kommt ein: „Ich bin doch entspannt“…
Natürlich zeigt sich dieser fehlende Körperbezug auch deutlich in unserer Sexualität.
Wenn ich meinen Körper nicht spüre, kann ich natürlich auch die eigene Lust gar nicht wahrnehmen.
Dann wird die Frage, ob Sex stattfindet oder nicht, nur aus dem Kopf heraus beantwortet… und der ist meist schon voll mit anderen Themen…
Und weil wir oft wenig spüren, denken wir, wir müssten immer noch mehr machen… schneller, fester, stärkere Stimulation und bei der Selbstbefriedigung immer krassere Reize suchen.
Aber in Wahrheit gilt das Gegenteil.
Was wir eigentlich brauchen, um mehr zu spüren, ist Entschleunigung.
Weniger Reize, achtsame Berührung und vor allem LANGSAM.
Der Schlüssel zu mehr Lust und Genuss ist Achtsamkeit
Um die eigene Sexualität wirklich zu genießen und sich selbst mehr zu spüren, ist es wichtig wirklich im Moment zu sein…
Atmen, entspannen und den Fokus auf den Körper und die Empfindungen lenken.
Eine gute Übung dazu, die Du auch regelmäßig in den Alltag einbauen kannst ist ein Body Scan bzw. auch ein Genital Scan 😉
Wie viele Bereiche Deines Körpers kannst Du überhaupt spüren?
Wo ist einfach nur ein blinder Fleck bzw. Taubheit?
Wie oft nimmst Du bewusst Deine Genitalien wahr?
Vor allem für uns Frauen… kannst Du Deine Venuslippen spüren wenn Du sie nicht berührst? Deine Klitoris? Deinen Gebärmutterhals und Muttermund?
Ich würde Dich sehr dazu ermutigen Deinen Körper und Deine Genitalien einmal ganz genau oder auch regelmäßig zu erkunden und zu erforschen wie sich verschiedene Körperteile und Stellen anfühlen – erst mit sanfter Berührung und später auch ohne Berührung.
Dadurch kannst Du die Sensitivität steigern und später auch beim Sex mehr wahrnehmen und genießen.
Die Weisheit des eigenen Körpers schätzen lernen
Je mehr ich mich mit diesen Themen auseinander setze, umso mehr wird mir klar, welche unglaubliche Weisheit in unserem Körper steckt.
Der Körper kann sich selbst am besten heilen, wenn wir ihn lassen und uns genügend Ruhepausen gönnen.
Durch den Körper bekommen wir einen Zugang zu unserem Unterbewusstsein, unserer Intuition und zu unseren Emotionen.
Der Körper kann uns viel schneller sagen, ob eine wichtige Entscheidung die richtige ist, als das rationale Abwägen aller Vor- und Nachteile.
Wir haben oft so ein unbestimmtes Gefühl, aber achten wir darauf?
Durch den Körper können wir auch unsere Emotionale Intelligenz und Empathie schulen.
Und natürlich kann der Körper uns im Tantra auch zu Liebe, Ekstase und Selbsterkenntnis führen.
Wenn wir die Verbindung zu unserem Körper stärken, hilft uns das also nicht nur dabei besser mit Stress umzugehen, sondern auch bessere Entscheidungen zu treffen, tiefere Beziehungen zu leben und mehr Glück und Zufriedenheit zu empfinden.
Wenn Geist und Körper in Einklang sind, fühlen wir uns mehr in Balance und Harmonie, mehr in unserer Mitte, in unserer Kraft… und… GANZ.
Und dazu muss ich nicht mal abmühen, sondern mich lediglich regelmäßig auf tantrisches Liebemachen einlassen – mit mir selbst und mit meinem Partner 😉
Die Schönheit im eigenen Körper erkennen
Ein weiteres Thema was mir in Bezug auf den Körper sehr am Herzen liegt, ist das eigene Körperbild.
Ich kenne wenige Menschen, die mit ihrem Körper vollends zufrieden sind. Durch die krassen Schönheitsideale, die uns in den Medien ständig vor Augen geführt werden, fühlen sich die meisten zu dick, zu dünn, mit einem zu schlabbrigen Bauch oder zu schmächtigen Schultern, der Lingam ist nicht groß genug, die Brüste zu klein. Irgendwas gibt es immer auszusetzen…
Und auch das hat natürlich Auswirkungen auf unsere Sexualität.
Einige der Frauen, mit denen ich gearbeitet habe, haben am liebsten nur im komplett dunklen Raum Sex, damit der Partner ihren nackten Körper nicht zu Gesicht bekommt.
Und einige haben mir erzählt, dass sie eigentlich permanent versuchen den Bauch einzuziehen uns sich nur in einer vorteilhaften Position zu zeigen.
Aber wie soll ich mit eingezogenem Bauch tief atmen?
Wie soll ich mich entspannen und hingeben, wenn ich mein Partner auf keinen Fall die kleinen Speckröllchen sehen soll?
Das funktioniert nicht.
Daher ist es für eine erfüllte Sexualität essentiell wichtig Frieden mit dem eigenen Körper zu schließen und ihn lieben zu lernen.
Ich stand auch lange Zeit mit meinem Körper auf Kriegsfuß und habe viele Diäten hinter mir, die aber leider nie einen langfristigen Effekt hatten.
Der Umbruch kam für mich in einem indischen Yoga-Ashram. Um die Männer nicht von der Meditation abzulenken, musste ich – wie alle anderen auch – in unförmigen Schlabber-Klamotten herumlaufen, meine wirren Locken rasierte ich mir ab und mein Spiegelbild bekam ich höchstens noch einmal die Woche zu Gesicht… In dieser kleinen abgeschiedenen Welt, waren alle Äußerlichkeiten plötzlich egal.
Und durch die tägliche Yoga-Praxis lernte ich meinen Körper auf eine ganz neue achtsame Art kennen.
Ohne zu wissen, wie unvorteilhaft mein Bauch in bestimmten Yogaposen vielleicht auszusehen vermochte, spürte ich einfach nur den Genuss der Dehnung und das Kribbeln der Energie, die bis in die letzten Winkel meiner Gliedmaßen floss.
Auch beim Baden machte ich mir keine Gedanken mehr um meine nicht-vorhandene Bikini-Figur, sondern nahm freudestrahlend war, wie wundervoll es sich anfühlt, wenn das weiche, warme Wasser meine Haut liebevoll umschmeichelt… Wie ich – auf dem Rücken dahingleitend – nichts mehr denke, nur noch spüre… meinen regelmäßigen Herzschlag, die tiefe Atmung und die Schwerelosigkeit meines Körpers im Wasser. Ich fing an diesen Körper als Geschenk zu betrachten – voller Dankbarkeit und Liebe. Denn was sich so gut anfühlt, kann eigentlich nur schön sein.
Den Fokus aufs Spüren zu richten kann also auch hier sehr wertvoll und heilsam sein.
Aber was wenn mir mein Spiegelbild trotzdem noch nicht gefällt?
Da hat mir zum einen Damian extrem geholfen, indem er mich so lange mit Komplimenten überschüttet hat, bis ich es irgendwann selbst geglaubt habe.
Und meine eigene Selbstliebe-Praxis.
Wenn ich mich nackt vor den Spiegel stelle, den Fokus nicht auf all die Dinge zu richten, die vermeintlich nicht perfekt sind, sondern auf die Dinge, die ich schön finde. Und statt nach Perfektion zu suchen, meine Einzigartigkeit zu sehen.
Die Schönheit in der Unperfektheit zu sehen.
Wenn es einen Menschen gäbe, der „perfekt“ wäre – was auch immer das heißt – wunderschön und ohne jegliche Schwächen. Würde ich mit ihm zusammen oder befreundet sein wollen? Wahrscheinlich nicht.
Sind es nicht gerade die kleinen Fehler und Schwächen, unsere Ecken und Kanten, die uns liebenswert machen?
Und entsteht Schönheit nicht vor allem durch unsere Unterschiedlichkeit?
Wenn das Thema jedoch sehr tief verankert ist, macht es auch Sinn sich professionelle Unterstützung zu holen, um sich einmal bewusst mit den eigenen Glaubenssätzen auseinander zu setzen und tief eingefahrene Denkmuster zu verändern.
Den eigenen Körper genießen lernen
Viele Menschen kommen zu uns, weil sie sich eine erfüllte Sexualität wünschen. Mehr Genuss, Ganzkörper-Orgasmen und Ekstase.
Aber im Alltag sind sie komplett dis-connected vom eigenen Körper.
Den ganzen Tag über soll der Körper lediglich gut funktionieren und wird mit Medikamenten betäubt, wenn er irgendwelche Beschwerden zeigt und abends im Bett soll er genussvoll, sensitiv und ogastisch sein…
Das funktioniert nicht.
Wie wir unseren Körper im Alltag behandeln, hat maßgeblichen Einfluss darauf, wie viel Genuss wir im Bett über den Körper erfahren können.
Daher empfehlen wir allen, die zu uns kommen, den Fokus auch im Alltag immer wieder auf den Körper zu richten und ihn mit kleinen Genussmomenten zu verwöhnen.
Das können Dinge sein wie…
- Morgens noch eine Minute länger im Bett bleiben, um sich einmal genussvoll zu räkeln und zu strecken
- Achtsam zu duschen, das warme Wasser auf der Haut genießen, sich danach bewusst und liebevoll abzutrocknen und einzucremen, sich dabei massieren oder streicheln
- Während der Arbeit immer mal wieder innehalten, um tief zu atmen, sich zu strecken, den Nacken zu dehnen, die Schultern zu kreisen oder auch mal für eine Minute lang zu massieren
- Beim Essen bewusst reinspüren, welches Essen und wie viel davon meinem Körper gut tut und dann achtsam und genussvoll essen
- Zeit für Bewegung einplanen und auch hier einchecken, welche Form von Bewegung dem Körper wirklich gut tut
- Das Herz zum Klopfen bringen – durch Sport, Atemtechniken, Wärme (Sauna, heißes Bad), Kälte (kalt duschen oder baden) oder Sex 😉
- Zeit für Entspannung, Yoga, Meditation, Body Scan etc.
- Zeit für eine achtsame Sexualität mit Dir selbst – ohne Ziel, mit dem Fokus auf Genuss und um den eigenen Körper zu erforschen…
- Dir mal eine Massage oder einen Wellness Tag in der Therme gönnen
- …
Vielleicht magst Du das ja einfach mal ausprobieren und Dir selbst eine „Genusswoche“ schenken, um zu beobachten, welche Auswirkung all das auf die Beziehung zu Deinem Körper, Deine Lust und Sexualität hat.
Alternativ laden wir Dich herzlich ein, bei unserem „Desire & Love“ Retreat mit dabei zu sein, wo es sehr viel Raum geben wird für Genuss, Sinnlichkeit und Intimität.