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Schluss mit Aufschieben, Ausreden und anderen Prioritäten

In dieser Folge wollen wir uns anschauen…. 

  • Warum es oft so schwer ist etablierte Gewohnheiten zu verändern
  • Und was es konkret braucht, um Veränderungen in der Partnerschaft wirklich nachhaltig umzusetzen und nicht immer nur auf „morgen“ zu verschieben

Wie ihr Veränderungen in der Partnerschaft wirklich nachhaltig umsetzt und die gemeinsame Paarzeit nicht immer nur auf „morgen“ verschiebt

Wir haben uns schon so oft vorgenommen uns mehr Zeit für uns zu nehmen… aber irgendwie schaffen wir es nicht.
Immer kommt irgendwas dazwischen… 
Eigentlich wissen wir, was wir tun müssten… es scheitert nur an der Umsetzung.

Kommt Dir das bekannt vor?

Ähnlich wie bei den guten Neujahrs-Vorsätzen, sind auch die meisten Paare immer wieder bestrebt ihre Beziehung zu verbessern.

Sie implementieren eine Date Night pro Woche, kaufen sich Bücher, Onlinekurse oder neues S*x-Spielzeug…
Daraufhin sind beide hochmotiviert, treffen sich zweimal, lesen die ersten 50 Seiten, schauen die ersten 4 Videos…

Und dann…
Kommt das Leben dazwischen.
Die Kinder sind krank.
Die Schwiegermutter zu Besuch.
Oder ein ganz dringendes Projekt braucht jetzt mal kurz die volle Aufmerksamkeit.

Die Date Night fällt einmal aus.
Zweimal.
Und schon ist man wieder im alten Trott.

Warum ist Veränderung etablierter Gewohnheiten eigentlich so schwer??
Und wie lässt sich das ändern?

Die eigenen Widerstände bewusst machen

Wir Menschen sind Gewohnheitstiere.
Einer der wichtigsten Ur-Instinkte und Grundbedürfnisse ist Sicherheit.
Wir wollen unser Überleben sichern.

Und alles was wir kennen ist sicher.
Alles Neue ist erstmal mit Unsicherheit und mit Gefahr verbunden.

Deswegen gibt es zumindest einen Teil in uns, der bei jeglichen Veränderungen erstmal Alarm schlägt.
Zu gefährlich.
Zu anstrengend.
Lohnt sich nicht.
Ist doch alles gut so wie es ist.

Wir Menschen sind komplexe Wesen.
Und selbst wenn ein Teil in uns sich diese Veränderung wirklich wünscht oder sogar begeistert davon ist, müssen wir uns bewusst machen, dass es mit großer Wahrscheinlichkeit auch noch andere Anteile und Stimmen in uns gibt, die da weniger euphorisch sind.

Ich hab ja lange Jahre in einer Unternehmensberatung gearbeitet und Change Prozesse in Unternehmen begleitet.
Und auch wenn ich heute eher mit Paaren oder Einzelpersonen arbeite, sehe ich immer wieder die gleichen Dynamiken.

Manche Führungskräfte waren so überzeugt von ihrer neuen Strategie, dass sie davon ausgegangen sind, es würde reichen, diese dem Team nur zu kommunizieren und dann direkt mit der Umsetzung zu starten.

Ihnen war nicht bewusst, dass unterschiedliche Menschen in ihrem Team darauf mit starken Widerstand, Ängsten, Zweifeln, Sorgen und Unsicherheiten reagieren würden.

Und wenn sie nicht aktiv darauf eingegangen sind, führte das meistens zu starken Spannungen, Konflikten und früher oder später zum Scheitern des Change Prozesses.

Wenn die Führungskraft jedoch bereit war zuzuhören, die Mitarbeiter ernst zu nehmen und ihnen dabei zu helfen ihre Bedenken zu entkräften oder Lösungen für die dadurch entstehenden Probleme zu suchen, dann wurde die Veränderung auch nachhaltig umgesetzt.

Der Schlüssel war also ZUHÖREN, VERSTEHEN und UNTERSTÜTZEN.

Genauso ist es auch mit unseren inneren Anteilen.
Solange wir versuchen deren Widerstände zu ignorieren, werden sie uns früher oder später sabotieren und uns einen Strich durch die Rechnung machen.

Wenn wir ihnen jedoch zuhören, sie ernst nehmen und Verständnis zeigen und gemeinsam nach Lösungen suchen, dann werden Veränderungen auch im privaten Umfeld viel leichter und vor allem nachhaltig umsetzbar.

Das klingt jetzt vielleicht erstmal etwas abstrakt.
Daher möchte ich ein kleines Beispiel aus unserer Coachingpraxis dazu machen.

Das Paar hatte sich nach einem Tantrakurs dafür entschieden, sich jeden Freitag Abend 3 Stunden Zeit für Sex im Kalender einzuplanen, weil sie über die Jahre festgestellt haben, dass es anders einfach nicht funktioniert und das Liebesspiel sonst immer hinten runter fällt.

Aber schon nach einem Monat kamen immer wieder Ausreden, Terminverschiebungen, oder andere ganz dringende Dinge dazwischen.

Also haben wir sie dabei unterstützt mal tiefer reinzuspüren, was dieser Termin im Kalender bei jedem Einzelnen innerlich so auslöst.

Beide hatten einen (eher rationalen) Anteil, der die Idee gut fand. Schließlich hatten sich beide darauf geeinigt und zugestimmt.

Bei ihr löste der Gedanke daran, dass in diesen 3 Stunden Sex stattfinden MUSS, bei einem anderen Anteil jedoch auch enorm viel Druck und Stress aus.

SIE wollte sich natürlich an die Abmachung halten und ihren Teil dazu beitragen, um wieder mehr Verbindung und Nähe in die Beziehung zu bringen, aber sie hatte auch viele Ängste, dem nicht gerecht werden zu können, was zu inneren Konflikten und Selbstzweifeln geführt hat.

Und dann war da auch noch die Stimme des eigenen Körpers und ihrer Yoni, die sich überhaupt nicht gesehen gefühlt haben.
Ihr könnt doch nicht einfach so über mich bestimmen.
Ich kann doch nicht auf Knopfdruck funktionieren.
Da mach ich nicht mit.
Die Folge war natürlich fehlende Lust, Anspannung und ein eher mechanisches „Funktionieren“, statt Genuss, Sinnlichkeit und Hingabe…

Aber auch bei ihm waren durchaus Widerstände erkennbar.
Nachdem ER beruflich oft viel unterwegs war, hatte er von Anfang an Bedenken, ob er wirklich jeden Freitag um 19 Uhr zu Hause sein konnte.

Außerdem hatte er seiner Frau zugesagt, dass sie sich wirklich viel Zeit nehmen würden für Romantik, ein langes Vorspiel, etc.
Und gleichzeitig war da ein Teil in ihm, der da überhaupt gar keine Lust darauf hatte und nach einem anstrengenden Arbeitstag eher nur Druckabbau und Entspannung in der Sexualität suchte.

Erst als wir alle Stimmen zu dem Thema gehört hatten und die beiden einander wirklich verstanden hatten, war es an der Zeit nach Lösungen zu suchen.

Um wirklich auch auf alle Bedenken einzugehen, einigten sie sich darauf, dass sie…

  • Sich nur Zeit für Nähe vornehmen, was tiefe Gespräche, Kuscheln, Streicheln, Massage oder auch Sex beinhalten kann aber nichts passieren MUSS
  • Sich nur 1 Stunde Paarzeit fest vorzunehmen, mit der Option auf mehr, wenn beide Lust darauf haben
  • Beide die Möglichkeit haben den Termin auch auf einen anderen Tag innerhalb der gleichen Woche zu verschieben, wenn Freitag zu knapp oder stressig ist

In unserer Erfahrung ist es immer besser sich erstmal weniger vorzunehmen und das dann langsam zu steigern, sobald die Gewohnheit erstmal fest etabliert ist, um die Widerstände und Hemmschwelle so niedrig wie möglich zu halten.

So auch bei unseren Coachees.
Die neue Vereinbarung machte nicht nur kognitiv Sinn, sondern fühlte sich für beide auch wirklich stimmig an.

SIE fühlte sich nicht mehr unter Druck, und wenn sie erstmal geredet und gekuschelt hatten, entwickelte sich bei ihr auch automatisch oft Lust auf mehr.

Durch tantrisches Liebemachen entdeckte ER, dass ein langes Liebesspiel gar nicht anstrengend sein muss und er durch Sex nicht nur in die Entspannung finden konnte, sondern danach sogar energetisch wieder richtig aufgeladen war…

Und nachdem die beiden diese neue Art der Intimität wirklich beide in vollen Zügen genießen und so viel Energie und Verbindung daraus ziehen, ist es plötzlich auch gar kein Problem mehr regelmäßig Zeit dafür zu finden 😉

Bevor ihr Euch also irgendetwas vornehmt, würde ich Euch auf jeden Fall ermutigen erstmal genau hinzuspüren, was dazu für innere Stimmen und Bedenken auftauchen.

Manchmal ist das relativ offensichtlich und einfach.

Manchmal – gerade in Paardynamiken – ist die menschliche Psyche allerdings auch sehr komplex und scheinbar widersprüchlich.
Denn ganz oft haben die emotionalen Reaktionen und Ängste gar nicht so viel mit der aktuellen Situation zu tun, sondern sind noch alte Konditionierungen aus der Kindheit.

Insbesondere in der Partnerschaft erleben wir es immer wieder, dass viele alte – und daher oft auch sehr emotionale – Themen getriggert werden.
Dass der Wunsch nach Veränderung bei einem Partner beispielsweise starke Verlustängste oder Selbstzweifel beim anderen Partner auslösen.

In solchen Fällen ist es meist sehr schwer, das für sich allein oder als Paar zu lösen und oft führt der Versuch nur zu noch mehr Frust und Verletzungen.
Daher empfehlen wir in diesem Fall sich dabei unterstützen zu lassen und ein gemeinsames Paarcoaching zu machen

Was es braucht, damit Veränderungen nachhaltig umgesetzt werden

Letzten Endes geht es aber nicht nur darum, sich die eigenen Widerstände anzusehen, sondern auch die eigene Motivation und Fähigkeiten.

WILL ich die Veränderung wirklich? Wie sieht es mit der eigenen Motivation aus?
WEIß ich, was ich konkret tun muss? Hab ich das nötige Wissen und die erforderlichen Fähigkeiten?

Im Change Management gibt es dazu eine Formel:

UNZUFRIEDENHEIT * VISION * ERSTE SCHRITTE > WIDERSTÄNDE

Wenn einer der ersten 3 Faktoren 0 ist oder die Widerstände extrem hoch sind, wird die Veränderung nicht stattfinden.

Und auch das lässt sich sehr gut auf die eigene Partnerschaft übertragen.

1. Unzufriedenheit

Der erste Schritt jeder Veränderung liegt erstmal darin, Bewusstsein für das eigentliche Problem zu schaffen und sich einzugestehen, dass man mit dem Status Quo nicht wirklich zufrieden ist.

Und das allein ist gar nicht so einfach.
Viele Paare scheuen sich davor wirklich ehrlich mit sich selbst und miteinander zu sein.

Weil der Wunsch nach Liebe, Verbindung und Sicherheit in einer langfristigen Beziehung bei den meisten Menschen so stark ist, versuchen viele sich die anfangs noch kleinen Problemchen schön zu reden oder zu ignorieren.
Und je länger das so geht, umso schwieriger wird es natürlich das Thema irgendwann zur Sprache zu bringen.

Denn wie soll ich meinem Partner bitte sagen, dass ich den Sex die letzten 5 Jahre schon nicht mehr so wirklich genieße und die Orgasmen nur vorgespielt waren?!?
Wie soll ich meiner Partnerin vermitteln, dass ich mir im Bett eigentlich etwas ganz anderes wünsche, als das was sich bei uns so als Standardrepertoire etabliert hat?!?
Und wie soll ich mir selbst eingestehen, dass mich die Beziehung, die ich mir über 20 Jahre aufgebaut habe, eigentlich gar nicht mehr so wirklich erfüllt?!?

All das können super schmerzhafte Prozesse sein. Ja.
Aber je länger ich warte, umso schwieriger wird es!!

Nur die Augen vor der Realität zu verschließen und zu hoffen, dass es irgendwann von allein wieder besser wird, ist sicherlich nicht die beste Strategie.

Denn auch hier wollen die inneren Stimmen gehört werden, die ich so gewissenhaft zu unterdrücken versuche.

Und wenn ich nicht zuhöre, dann kommt es meist entweder irgendwann zum Befreiungsschlag (oft durch Fremdgehen oder das Beenden der Beziehung) oder die Stimmen geben resigniert auf und ich füge mich in mein Schicksal… verliere dadurch aber einen Teil meiner Lebendigkeit und Lebensfreude und bin oft nur noch am Funktionieren.

Der erste Schritt liegt also darin, ehrlich hinzuschauen und sich einzugestehen, was gerade Unzufriedenheit kreiert.

2. Vision

Okay, es mag sicherlich auch viele Paare geben, bei denen die Unzufriedenheit schon sehr deutlich spürbar ist.
Was dann?

Als nächstes braucht es eine gemeinsame Vision.

Wo wollen wir eigentlich hin?
Was wünschen wir uns stattdessen?
Was ist unser Ideal von Beziehung und Sexualität?
Was sind da noch für ungelebte Wünsche und Fantasien?

Nehmt Euch hier mal ganz bewusst Zeit gemeinsam zu träumen.
Und auch hier ehrlich miteinander zu sein.

3.Erste Schritte

Viele Paare, die zu uns kommen, sind bereits an dem Punkt, dass sie unzufrieden sind und auch schon eine grobe Vorstellung davon haben, was sie sich anders wünschen.

Aber ganz oft wissen sie nicht WIE sie dort hin kommen… WIE sie sich ihr Ideal von Beziehung und Sexualität selbst gestalten können.

Die meisten haben ja auch schon viel probiert.
Und wissen bereits ziemlich gut, was alles NICHT funktioniert.

An der Stelle braucht es oft auch einfach noch neues Wissen oder neue Fähigkeiten.
Denn die wenigsten von uns haben je gelernt, wie eine liebevolle Beziehung wirklich gelebt wird und wiederholen stattdessen nur die gleichen ungesunden Muster der eigenen Eltern.

Deshalb verbinden wir in unserem Tantra Coaching Programm viele verschiedene Elemente miteinander, die alle dabei helfen, um in die Umsetzung zu kommen.

Der Zugriff zum Tantra Onlinekurs kann helfen sich das nötige Wissen anzueignen oder zu vertiefen.
Die Tantra Praxiscalls helfen, die nötigen Fähigkeiten zu erlernen.
Und die Einzel- und Paarcoachings helfen den Zugang zur eigenen Weisheit und Intuition wieder zu stärken und den für Euch individuell richtigen Weg zu finden und auch wirklich zu gehen.

Damian und ich lassen uns selbst auch immer wieder von verschiedenen Coaches unterstützen (egal ob im Business, als Eltern, als Paar oder in der eigenen Entwicklung), weil uns einfach bewusst ist, wie unglaublich hilfreich eine dritte Person sein kann, um wirklich ehrlich zu sich selbst zu sein, die eigenen Widerstände wirklich zu verstehen und zu entkräften, sich immer wieder an die eigene Vision und Motivation zu erinnern und einen Schritt für Schritt bei der Umsetzung zu unterstützen.

Früher hab ich oft gesagt: „Ich kann mir Coaching nicht leisten.“
Heute bin ich der Meinung: „Ich kann es mir nicht leisten auf Coaching zu verzichten.“

Weil ich mir dadurch so viel Zeit und Fehler und Schmerz erspare…
Weil ich dadurch so viel leichter und schneller an mein Ziel komme…

Wenn Du gerade das Gefühl hast, dass auch ihr Unterstützung in Eurer Beziehung gebrauchen könntet, dann laden wir Euch herzlich ein, ein kostenloses Beratungsgespräch bei uns zu buchen, in dem wir uns gemeinsam anschauen, wo ihr gerade steht, was momentan Unzufriedenheit bei Euch beiden erzeugt, was ihr Euch stattdessen wünscht und was Euch bei der Erreichung dieses Ziels noch im Weg steht.

Wir geben Euch in dem Gespräch auch schon konkrete Tipps, was mögliche erste Schritte sein könnten und beraten Euch inwieweit wir Euch auf diesem Weg unterstützen können…

Wir wünschen Euch auf jeden Fall von Herzen, dass ihr einen Weg findet, die anstehenden Veränderungen in Eurer Beziehung auch wirklich umzusetzen und Eurem Ideal von Partnerschaft Stück für Stück immer näher zu kommen.

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