Vom Kopf in den Körper

Vom Kopf in den Körper kommen

In diesem Artikel / Podcast / Youtube Video wollen wir uns anschauen…

  • wie ein gesunder Umgang mit den endlosen Gedankenschleifen aussehen kann und
  • welche 5 einfachen Praktiken dabei helfen können ganz im Körper und im Hier und Jetzt anzukommen, um die gemeinsame Intimität in der Partnerschaft auch wirklich genießen zu können

5 einfache Praktiken, wie Tantra dabei helfen kann

Kennst Du die Situation, dass Du Dich mitten im Vorspiel befindest und eigentlich gerne abschalten würdest, um Dich ganz dem Genuss des gemeinsamen Liebesspiels hinzugeben, aber der Kopf will einfach nicht zur Ruhe kommen?!?

Jetzt hat der Kunde schon drei Tage lang nicht geantwortet… ob ich wohl zu forsch war in meiner letzten e-mail?

Eigentlich müsste ich heute Abend noch die Unterlagen für das Team-Meeting morgen fertig machen…

Oh man, ich sollte mich doch entspannen. Jetzt gibt sich mein Partner so viel Mühe mich zu massieren, und ich kann es gar nicht so richtig genießen.

Ob er wohl mehr will?

Mist, ich hab vergessen die Wäsche aufzuhängen. Muss ich gleich noch dran denken. Schließlich muss die Matschhose für den Kindergarten morgen trocken sein…

Ach, ich wollte mich doch entspannen… 

Oh nein, nicht am Bauch berühren… ich hab schon wieder zugenommen. Hoffentlich merkt er das nicht…

Und so geht es die ganze Zeit…

Stress und das ewige Gedankenkarussel scheinen eine der größten Herausforderungen unserer Zeit zu sein, die einer erfüllten Sexualität im Weg stehen.

Denn natürlich ist es schwer das Liebesspiel wirklich zu genießen, wenn wir gar nicht so richtig „bei der Sache“ sind.

Aber wie ist es möglich das zu verändern?

Noch mehr Druck machen?

Sich selbst dafür verurteilen es nicht hinzubekommen?

Natürlich nicht. 

Auch wenn das eine sehr geläufige Taktik zu sein scheint. 🙈

In diesem Artikel wollen wir uns anschauen…

  • wie ein gesunder Umgang mit den endlosen Gedankenschleifen aussehen kann und
  • welche 5 einfachen Praktiken dabei helfen können ganz im Körper und im Hier und Jetzt anzukommen, um die gemeinsame Intimität in der Partnerschaft auch wirklich genießen zu können

Wie mit den endlosen Gedankenschleifen umgehen?

Was eigentlich immer hilft, ist erstmal Annahme und Mitgefühl.

Nicht mehr dagegen ankämpfen.

Und mich nicht mehr dafür verurteilen.

Sondern die Gedanken erstmal da sein lassen.

Denn je mehr ich mich gegen etwas wehre, umso mehr Macht bekommt diese Sache über mich.

Das Problem ist, dass all die Gedanken oft dann geballt auftreten, wenn wir mal nicht busy sind und Zeit haben.

Eigentlich sind wir darauf ausgelegt, dass wir im Laufe des Tages ein ständiges Wechselspiel erfahren, aus Phasen der Aktivität und Anspannung und Phasen der Entspannung und Regeneration.

Dann können wir in den Pausen direkt alles verarbeiten, was in den Aktivitätsphasen keinen Raum hatte und danach zur Ruhe kommen.

Nur leider ist der Alltag in der heutigen Zeit für viele Menschen so durchgetaktet, dass die Pausen einfach wegfallen, wir auch in der Mittagspause noch wichtige Arbeitsgespräche mit Kollegen führen, abends nach Feierabend noch e-mails checken und uns in möglichen Pausen (im Auto, öffentlichen Verkehrsmitteln oder sogar auf dem Klo) ständig ablenken, indem wir telefonieren, durch Social Media scrollen oder Nachrichten beantworten…

Da bleibt einfach kein Raum mehr, um den Alltag zu verarbeiten und in die Entspannung zu kommen.

Und wenn wir dann abends endlich Zeit hätten für Ruhe und Intimität, dann kommen all die Gedanken und Gefühle zum Vorschein, die wir den ganzen Tag lang erfolgreich weg gedrückt haben.

Was also helfen kann:

  • Tagsüber mehr Pausen einplanen ohne Ablenkung, in denen die Gedanken auch einfach mal frei ziehen dürfen
  • Am Ende des Arbeitstages schriftlich festhalten, was noch offen ist, erledigt werden muss oder wir nicht vergessen dürfen (um den gleichen Gedanken nicht 5x denken zu müssen)
  • Diffuse Sorgen und Ängste bewusst wahrnehmen und hinterfragen

Wenn wir gestresst sind, erscheinen viele Situationen oft viel schlimmer als sie eigentlich sind.

Wir sind evolutionär darauf programmiert Gefahren möglichst früh zu erkennen und zu vermeiden. 

Daher hat der Verstand viele schlaue Schutzmechanismen aktiviert, die uns in der Vergangenheit (insbesondere als Kind) das Überleben gesichert haben.

Oft sind das innere Antreiber, die uns ursprünglich mal vor der Kritik der eigenen Eltern schützen sollten…

  • Indem wir alles perfekt machen
  • Indem wir uns ganz besonders anstrengen
  • Indem wir möglichst schnell sind
  • Indem wir es allen anderen recht machen
  • Indem wir immer stark sind

Wenn wir diese nicht bewusst wahrnehmen und reflektieren, bestimmen sie unterbewusst unser Leben und führen dazu, dass wir uns ständig getrieben fühlen und nie zur Ruhe kommen.

Manchmal hilft es auch diese inneren Anteile als den „inneren Perfektionisten oder Kontrolleur“ zu personifizieren und uns damit ganz bewusst davon zu distanzieren.

Ja, da ist eine Stimme in mir, die mir einreden möchte, was ich noch alles ganz dringend erledigen muss.

Aber das heißt ja noch lange nicht, dass ich dieser Stimme auch folgen muss.

Manchmal reicht es schon sie wahrzunehmen und die positive Absicht wertzuschätzen, um dann eine bewusste Entscheidung treffen zu können, ob es gerade wichtig ist dem nachzugehen oder ob gerade etwas ganz anderes für mich dran ist.

Mir persönlich hat es uns auch sehr geholfen, all die Gedanken, die im Liebesspiel hochkamen, einfach mal laut auszusprechen.

Damit haben sie sofort alle Macht über mich verloren und es ist uns sogar oft gelungen darüber zu lachen und sie einfach nicht mehr so ernst zu nehmen.

Und wenn die Gedanken nicht mehr ganz so laut und dominant erscheinen, dann ist natürlich die nächste Frage: 

Wie komme ich mehr ins Spüren und in meinen Körper?

Dazu möchte ich zuerst auf klassische Achtsamkeismethoden eingehen, denn letzten Endes heißt „vom Kopf in den Körper kommen“ nichts anderes als „bewusst im Hier und Jetzt“ ankommen. 

Solange wir im Kopf sind, denken wir entweder über die Vergangenheit nach oder planen die Zukunft.

Wenn wir im Körper sind, sind wir dagegen wirklich präsent im gegenwärtigen Augenblick. 

Und das führt nicht nur zu einer innerlichen Entspannung, sondern auch zu mehr Zufriedenheit und Glücksgefühlen.

Für viele Menschen ist jedoch der Schritt vom „Rödelmodus“ direkt in eine stille Meditation (beispielsweise) viel zu groß.

Daher braucht es oft noch intensivere Praktiken – einen Zwischenschritt – um danach wirklich in die Ruhe kommen zu können. Darauf möchte ich im zweiten Teil noch eingehen

Tipp #1: Bewusst atmen

Den Tipp, den man wahrscheinlich in jeder Meditationsklasse und in jeder Yogastunde hört, ist das bewusste Atmen.

Denn wenn ich meine Aufmerksamkeit auf den Atem lenke, bin ich automatisch im Hier und Jetzt.

Aber es geht nicht nur darum den Atem wahrzunehmen, sondern unser Nervensystem über den Atem zu regulieren.

Hä? Wie soll das gehen?!? 

Ich erklär’s Dir.

Normalerweise steuert unser Nervensystem unsere Atmung.

Sind wir gestresst, atmen wir relativ schnell und flach in die Brust.

Sind wir entspannt, atmen wir (natürlicherweise) ruhig und tief in den Bauch.

Nachdem wir aber auch in der Lage sind, unsere Atmung bewusst zu steuern, können wir den „Spieß auch einfach umdrehen“.

Wenn Du also im Alltag oder auch in der gemeinsamen Paarzeit feststellst, dass Du angespannt bist und kaum atmest, kannst Du anfangen langsamer und tiefer bis in den Bauch zu atmen und dabei die Ausatmung etwas zu verlängern. Damit kannst Du Dein Nervensystem herunter fahren und in einen tiefen Entspannungszustand kommen.

Das schöne ist, dass diese einfache Technik von außen nicht wahrnehmbar ist.
Das heißt, Du kannst sie auch wunderbar in einem stressigen Meeting machen oder auch wenn Du (von Deinem Chef, Partner oder Kindern) getriggert bist und die Emotionen hochkochen.

Der Atem kann Dir dabei relativ schnell helfen, wieder in die Ruhe zu kommen und die innere Gelassenheit wieder zu finden.

Und auch vor oder während dem Liebesspiel kann die tiefe Bauchatmung helfen Dich noch mehr zu entspannen und auch einen vorzeitigen Orgasmus zu vermeiden und die Energie länger halten zu können.

Tipp #2: Body Scan

Eine zweite klassische Achtsamkeitstechnik ist der Body Scan.

Dabei geht es darum einmal in Gedanken durch den ganzen Körper zu gehen und jedes Körperteil einmal bewusst zu spüren.

Die Zehen, Fußsohlen, Fersen, Unterschenkel, Oberschenkel, Gesäß, Becken, und so weiter…

Einfach nur wahrnehmen, wie sich dieser Teil Deines Körpers gerade anfühlt und was Du dort wahrnehmen kannst.

Und wenn die Gedanken abschweifen, bringst Du sie – wie in der Meditation – wieder zurück in den Körper.

Wieder und wieder…

Diese Technik hilft Dir nicht nur dabei mehr im gegenwärtigen Augenblick zu sein, sondern auch den Körper bewusster spüren zu lernen.

Ich kann mich noch erinnern, als ich den Body Scan vor vielen Jahren das erste Mal gemacht habe… 

Da gab es ganz viele Teile meines Körpers, die ich gar nicht wahrnehmen konnte, wenn ich sie nicht berührt oder bewegt habe. Und ich war selbst überrascht, festzustellen, wie angespannt mein Körper (insbesondere die Schultern und der Kiefer) oft sind, ohne dass ich es überhaupt merke.

Im Laufe der Zeit ist meine Körperwahrnehmung schon viel besser geworden, was nicht nur hilfreich ist, um die Signale meines Körpers (bei Anspannung, Stress oder ersten Krankheitssymptomen) viel früher zu beachten und darauf reagieren zu können, sondern auch um im Liebesspiel sensitiver zu werden und viel mehr Genuss empfinden zu können.

Tipp #3: Bewusste Sinneswahrnehmung

Eine weitere Praktik, die uns dabei helfen kann sowohl mit uns selbst, als auch mit unserer Umwelt in Kontakt zu kommen, ist die bewusste Sinneswahrnehmung.

Dabei kannst Du Deine Aufmerksamkeit mal ganz bewusst darauf lenken, was Du mit jedem einzelnen Deiner Sinne alles wahrnehmen kannst.

Das ist eine wunderschöne Übung in der Natur, aber hier möchte ich als Beispiel mal das Liebesspiel verwenden.

Sehsinn:

Eigentlich ist das der Sinn, den wir am meisten nutzen. Aber vielleicht kannst Du Dich mal fragen, wie oft Du die Welt da draußen oder auch Deinen Partner WIRKLICH siehst. Oft sind wir so sehr in unserem eigenen „Film“ gefangen, dass wir ganz viele Details einfach ausblenden.

Nehmt Euch einmal ganz bewusst Zeit Euch mal länger in die Augen zu schauen und wirklich zu sehen.

Vielleicht kannst Du auch den Körper Deines Partners mal ganz bewusst betrachten… so wie ein Künstler, der diesen gleich malen möchte. Was fällt Dir auf? Welche Farben? Welche Formen? Das Wechselspiel aus Licht und Schatten… Besonders schön ist das natürlich auch bei Kerzenschein…

Vielleicht magst Du auch mal aussprechen und beschreiben, was Du siehst.

Hörsinn:

Alle anderen Sinne sind oft besser wahrnehmbar, wenn wir die Augen schließen, oder sie verbinden.

Dann achte mal ganz bewusst auf die Geräusche im Raum. Deinen eigenen Atem, den Atem Deines Partners, die Stimme Deines Partners, vielleicht gibt es Musik… oder das Knarzen des Betts ;-P

Manchmal kann es auch toll sein, den Partner mit einem „Klangbad“ zu überraschen. Wenn Du eine Klangschale, Zimbeln oder ein Klangspiel zu Hause hast, ist das natürlich toll, aber es geht auch mit anderen Instrumenten, oder auch mit den Klängen von Haushaltsgegenständen (Gläser, Töpfe, etc.)

Geruchs- / Geschmackssinn:

Das gleiche gilt auch für den Geruchs- oder Geschmackssinn. Einerseits kannst Du im Liebesspiel mal bewusst wahrnehmen, welche Gerüche Du wahrnehmen kannst. Den natürlichen Körpergeruch Deines Partners, Duschgel, Creme, frische Wäsche, oder ähnliches, aber auch Schweiß oder den Geruch der Genitalien… Was löst dieser Geruch in Dir aus?Und wie schmecken die Küssen Deines Partners? 

Aber ihr könnt Euch natürlich auch hier ganz bewusst verwöhnen, in dem ihr dem Partner die Augen verbindet und verschieden Öle, Gewürze, Früchte, Schokolade o.ä. riechen und schmecken lasst…

Berührungssinn:

Dieser Sinn ist im Liebesspiel natürlich super präsent. Aber wahrer Genuss entsteht erst, wenn wir entspannt sind und die Berührungen auch wirklich bewusst wahrnehmen. Daher lenke mal Deine ganz Aufmerksamkeit auf die einzelnen Berührungen Deines Partners. Wie fühlt es sich an kräftig massiert zu werden? Was löst sanftes Streicheln in Dir aus? Wie reagiert Dein Körper vielleicht sogar auf intensivere Reize wir Kratzen oder Beißen?

Meistens ist es hilfreich die Berührungen dabei ebenfalls ganz achtsam und langsam zu machen. Denn bei zu vielen Reizen gleichzeitig oder bei zu schnellen Bewegungen, ist es schwer wirklich präsent und in der bewussten Wahrnehmung zu bleiben.

Wenn Du dazu tendierst, Dich dabei immer wieder in Gedanken zu verlieren und abzuschweifen, dann sprich auch hier mal laut aus, was Du spürst und was die einzelnen Berührungen in Dir auslösen. Denn um beschreiben zu können, müssen wir wirklich achtsam und präsent sein 😉

Und natürlich könnt ihr auch hier wieder ein Spiel daraus machen, dem Partner die Augen verbinden und mal mit ganz neuen Reizen experimentieren. Feder, Seidenschals, Eiswürfel, Blumen, Öl, Creme aber vielleicht auch mal eine Haarbürste, Wachs, Perlenketten, oder was auch immer ihr so im Haushalt findet… 

Viel Spaß beim Experimentieren!!

Wenn all diese Dinge zu subtil, sanft oder nicht wirkungsvoll genug sind, um Dich wirklich aus dem Kopf in den Körper zu bringen, dann möchte ich Dir auch noch etwas intensivere Techniken vorstellen.

Obwohl ihr natürlich auch bei dem Berührungssinn schon mit verschiedenen Intensitäten spielen könnt.

Ich kenn das selbst, dass ich – immer wenn ich gestresst bin – sanftes Streicheln eher nervig und unangenehm finde und mir das überhaupt nicht hilft, um in den Körper zu kommen. Aber wenn Damian mich packt, aufs Bett wirft, kräftig massiert oder auch mal kratzt und beißt oder mit mir rangelt, hilft mir die Intensität der Begegnung am Anfang total, um den Kopf auszuschalten und mich wieder zu spüren. Und sobald ich entspannt bin, kann ich dann auch ganz sanfte zärtliche Berührungen genießen 😉

Tipp #4: Breathwork

Wir haben zwar schon über die tiefe Bauchatmung – als sehr klassische Achtsamkeitsmethode – gesprochen, aber ich möchte an dieser Stelle gerne noch auf intensivere Breathwork Techniken eingehen.

Breathwork ist nämlich – für mich, und für viele unserer Teilnehmer – eine der effektivsten Methoden, um vom Kopf in den Körper zu kommen.

Mit Breathwork meine ich Praktiken wie Rebirthing, Holotropes Atmen, o.ä. – bei denen man über einen längeren Zeitraum tief und verbunden atmet – aber auch Praktiken wie die Wim Hof Atmung o.ä., bei denen man tiefes Atmen mit Atem-Anhalten verbindet.

Durch den tiefen verbundenen Atem über einen längeren Zeitraum schaltet sich unser kognitiver Verstand aus und wir kommen wie in einen Trance Zustand, der uns sowohl mit dem Unterbewusstsein, der eigenen Intuition und Kreativität, aber auch mit den eigenen Gefühlen und dem Körper verbindet.

In den Atempausen und danach merke ich, wie mein Herz wesentlich intensiver schlägt, und sich starke Energien im ganzen Körper verteilen, ich mich entspanne und viel besser spüren kann.

Mir helfen auch oft nur 10 Minuten Breathwork nach der Arbeit oder vor dem Liebesspiel, um danach viel entspannter und offener zu sein und den Alltag ganz bewusst hinter mir zu lassen.

Wenn Du neugierig bist zu erfahren, wie diese Methode auch Dir helfen kann, bist Du herzlich eingeladen am 07.06.23 bei unserer nächsten Breathwork Session mit dabei zu sein.

Tipp #5: Schüttelmeditation

Eine weitere sehr wirkungsvolle Methode ist die Schüttelmeditation.

Das klingt jetzt vielleicht erstmal seltsam, aber lass mich Dir noch ein paar Hintergrundinfos dazu geben.

Eigentlich ist Schütteln die absolut natürliche Reaktion unseres Körpers, um Stress zu verarbeiten.
Bei kleinen Kindern ist dieses Verarbeitungs-System des Körpers meist noch intakt.

Nach einem stressigen Tag, sind die Kinder abends total aufgedreht, leicht gereizt und suchen geradezu nach Grenzen, um dann all die angestaute Energie in Form von einem Wutanfall oder Heulkrampf zu entladen.

Auch wenn sie sich verletzen, irgendwo runterfallen oder sich erschrecken, weinen sie.

Aber nicht so wie wir Erwachsene, wo vielleicht mal eine einzelne Träne die Wange herunterkullert… nein, sie weinen und schluchzen (und schütteln sich dabei) mit ihrem ganzen Körper.

Wenn sie irgendetwas doof oder unfair finden, wüten sie, schlagen um sich, stampfen, etc.

Und 5 Minuten später ist der Sturm vorbei und wir haben wieder ein gut gelauntes und entspanntes Kind vor uns, als wie wenn nichts gewesen wäre.

Genauso bei Tieren. Wenn sie sich erschrocken haben oder gerade so dem Tiger entkommen sind, dann schütteln sie sich einmal kräftig und alles ist wieder gut.

Nur wir Erwachsenen nicht. Wir lassen uns möglichst nichts anmerken, schlucken alle Emotionen herunter, unterbinden jedes Zittern (bei Aufregung, Stress oder nach gefährlichen Erlebnissen)… und speichern dadurch all den Stress und all die unterdrückten Emotionen im Körper… in Form von Anspannung oder auch irgendwann körperlichen Symptomen.

Oder wir grübeln noch tagelang und wiederholen die schwierige Situation wieder und wieder in unserem Kopf und tragen den Groll oder passive Aggression, die damit verbunden ist, ewig mit uns herum.

Das heißt natürlich nicht, dass wir uns im Team-Meeting auch auf den Boden werfen und um uns schlagen sollten, wenn uns etwas nicht gefällt, aber die Frage ist, wie ich die emotionale Ladung der Wut, den Stress oder die Frustration sonst irgendwie von mir „abschütteln“ kann.

Und genau darum geht es bei der Schüttelmeditation.

Alles abschütteln, was ich vom Alltag noch so mit mir herum trage.

Alle Anspannungen.

All den Stress.

Alle Emotionen.

Alle nutzlosen Gedanken („hätte ich doch…“).

Alle Verurteilung gegenüber uns selbst oder anderen Menschen.

Alle Sorgen und Ängste.

Nimm Dir einmal 5-15 Minuten Zeit Deinen Körper einfach nur zu schütteln.

Gerne mit Musik.

Irgendwo wo Dich keiner sieht und Du ganz für Dich sein kannst.

Wenn Du dabei auch noch bewusst ausatmest, kann das den Prozess noch unterstützen.

Natürlich lässt sich Stress und aufgestaute Emotionen auch durch andere körperliche Betätigung abbauen, so wie Joggen, Krafttraining, etc. aber ich finde die Möglichkeit nach der Arbeit einfach mal 10 Minuten zu Hause zu schütteln oft leichter und genauso effektiv, wie erst ins Fitness Studio fahren zu müssen oder laufen zu gehen…

Aber experimentiere einfach mal was für Dich persönlich am Besten funktioniert.

Schreib mir gerne auch wie es Dir dabei erging oder ob Du noch Fragen dazu hast.

Alles Liebe,

Meli

Tipp #3: Bewusste Sinneswahrnehmung

Eine weitere Praktik, die uns dabei helfen kann sowohl mit uns selbst, als auch mit unserer Umwelt in Kontakt zu kommen, ist die bewusste Sinneswahrnehmung.

Dabei kannst Du Deine Aufmerksamkeit mal ganz bewusst darauf lenken, was Du mit jedem einzelnen Deiner Sinne alles wahrnehmen kannst.

Das ist eine wunderschöne Übung in der Natur, aber hier möchte ich als Beispiel mal das Liebesspiel verwenden.

Sehsinn:

Eigentlich ist das der Sinn, den wir am meisten nutzen. Aber vielleicht kannst Du Dich mal fragen, wie oft Du die Welt da draußen oder auch Deinen Partner WIRKLICH siehst. Oft sind wir so sehr in unserem eigenen „Film“ gefangen, dass wir ganz viele Details einfach ausblenden.

Nehmt Euch einmal ganz bewusst Zeit Euch mal länger in die Augen zu schauen und wirklich zu sehen.

Vielleicht kannst Du auch den Körper Deines Partners mal ganz bewusst betrachten… so wie ein Künstler, der diesen gleich malen möchte. Was fällt Dir auf? Welche Farben? Welche Formen? Das Wechselspiel aus Licht und Schatten… Besonders schön ist das natürlich auch bei Kerzenschein…

Vielleicht magst Du auch mal aussprechen und beschreiben, was Du siehst.

Hörsinn:

Alle anderen Sinne sind oft besser wahrnehmbar, wenn wir die Augen schließen, oder sie verbinden.

Dann achte mal ganz bewusst auf die Geräusche im Raum. Deinen eigenen Atem, den Atem Deines Partners, die Stimme Deines Partners, vielleicht gibt es Musik… oder das Knarzen des Betts ;-P

Manchmal kann es auch toll sein, den Partner mit einem „Klangbad“ zu überraschen. Wenn Du eine Klangschale, Zimbeln oder ein Klangspiel zu Hause hast, ist das natürlich toll, aber es geht auch mit anderen Instrumenten, oder auch mit den Klängen von Haushaltsgegenständen (Gläser, Töpfe, etc.)

Geruchs- / Geschmackssinn:

Das gleiche gilt auch für den Geruchs- oder Geschmackssinn. Einerseits kannst Du im Liebesspiel mal bewusst wahrnehmen, welche Gerüche Du wahrnehmen kannst. Den natürlichen Körpergeruch Deines Partners, Duschgel, Creme, frische Wäsche, oder ähnliches, aber auch Schweiß oder den Geruch der Genitalien… Was löst dieser Geruch in Dir aus?Und wie schmecken die Küssen Deines Partners? 

Aber ihr könnt Euch natürlich auch hier ganz bewusst verwöhnen, in dem ihr dem Partner die Augen verbindet und verschieden Öle, Gewürze, Früchte, Schokolade o.ä. riechen und schmecken lasst…

Berührungssinn:

Dieser Sinn ist im Liebesspiel natürlich super präsent. Aber wahrer Genuss entsteht erst, wenn wir entspannt sind und die Berührungen auch wirklich bewusst wahrnehmen. Daher lenke mal Deine ganz Aufmerksamkeit auf die einzelnen Berührungen Deines Partners. Wie fühlt es sich an kräftig massiert zu werden? Was löst sanftes Streicheln in Dir aus? Wie reagiert Dein Körper vielleicht sogar auf intensivere Reize wir Kratzen oder Beißen?

Meistens ist es hilfreich die Berührungen dabei ebenfalls ganz achtsam und langsam zu machen. Denn bei zu vielen Reizen gleichzeitig oder bei zu schnellen Bewegungen, ist es schwer wirklich präsent und in der bewussten Wahrnehmung zu bleiben.

Wenn Du dazu tendierst, Dich dabei immer wieder in Gedanken zu verlieren und abzuschweifen, dann sprich auch hier mal laut aus, was Du spürst und was die einzelnen Berührungen in Dir auslösen. Denn um beschreiben zu können, müssen wir wirklich achtsam und präsent sein 😉

Und natürlich könnt ihr auch hier wieder ein Spiel daraus machen, dem Partner die Augen verbinden und mal mit ganz neuen Reizen experimentieren. Feder, Seidenschals, Eiswürfel, Blumen, Öl, Creme aber vielleicht auch mal eine Haarbürste, Wachs, Perlenketten, oder was auch immer ihr so im Haushalt findet… 

Viel Spaß beim Experimentieren!!

Wenn all diese Dinge zu subtil, sanft oder nicht wirkungsvoll genug sind, um Dich wirklich aus dem Kopf in den Körper zu bringen, dann möchte ich Dir auch noch etwas intensivere Techniken vorstellen.

Obwohl ihr natürlich auch bei dem Berührungssinn schon mit verschiedenen Intensitäten spielen könnt.

Ich kenn das selbst, dass ich – immer wenn ich gestresst bin – sanftes Streicheln eher nervig und unangenehm finde und mir das überhaupt nicht hilft, um in den Körper zu kommen. Aber wenn Damian mich packt, aufs Bett wirft, kräftig massiert oder auch mal kratzt und beißt oder mit mir rangelt, hilft mir die Intensität der Begegnung am Anfang total, um den Kopf auszuschalten und mich wieder zu spüren. Und sobald ich entspannt bin, kann ich dann auch ganz sanfte zärtliche Berührungen genießen 😉

Tipp #4: Breathwork

Wir haben zwar schon über die tiefe Bauchatmung – als sehr klassische Achtsamkeitsmethode – gesprochen, aber ich möchte an dieser Stelle gerne noch auf intensivere Breathwork Techniken eingehen.

Breathwork ist nämlich – für mich, und für viele unserer Teilnehmer – eine der effektivsten Methoden, um vom Kopf in den Körper zu kommen.

Mit Breathwork meine ich Praktiken wie Rebirthing, Holotropes Atmen, o.ä. – bei denen man über einen längeren Zeitraum tief und verbunden atmet – aber auch Praktiken wie die Wim Hof Atmung o.ä., bei denen man tiefes Atmen mit Atem-Anhalten verbindet.

Durch den tiefen verbundenen Atem über einen längeren Zeitraum schaltet sich unser kognitiver Verstand aus und wir kommen wie in einen Trance Zustand, der uns sowohl mit dem Unterbewusstsein, der eigenen Intuition und Kreativität, aber auch mit den eigenen Gefühlen und dem Körper verbindet.

In den Atempausen und danach merke ich, wie mein Herz wesentlich intensiver schlägt, und sich starke Energien im ganzen Körper verteilen, ich mich entspanne und viel besser spüren kann.

Mir helfen auch oft nur 10 Minuten Breathwork nach der Arbeit oder vor dem Liebesspiel, um danach viel entspannter und offener zu sein und den Alltag ganz bewusst hinter mir zu lassen.

Wenn Du neugierig bist zu erfahren, wie diese Methode auch Dir helfen kann, bist Du herzlich eingeladen am 07.06.23 bei unserer nächsten Breathwork Session mit dabei zu sein.

Tipp #5: Schüttelmeditation

Eine weitere sehr wirkungsvolle Methode ist die Schüttelmeditation.

Das klingt jetzt vielleicht erstmal seltsam, aber lass mich Dir noch ein paar Hintergrundinfos dazu geben.

Eigentlich ist Schütteln die absolut natürliche Reaktion unseres Körpers, um Stress zu verarbeiten.
Bei kleinen Kindern ist dieses Verarbeitungs-System des Körpers meist noch intakt.

Nach einem stressigen Tag, sind die Kinder abends total aufgedreht, leicht gereizt und suchen geradezu nach Grenzen, um dann all die angestaute Energie in Form von einem Wutanfall oder Heulkrampf zu entladen.

Auch wenn sie sich verletzen, irgendwo runterfallen oder sich erschrecken, weinen sie.

Aber nicht so wie wir Erwachsene, wo vielleicht mal eine einzelne Träne die Wange herunterkullert… nein, sie weinen und schluchzen (und schütteln sich dabei) mit ihrem ganzen Körper.

Wenn sie irgendetwas doof oder unfair finden, wüten sie, schlagen um sich, stampfen, etc.

Und 5 Minuten später ist der Sturm vorbei und wir haben wieder ein gut gelauntes und entspanntes Kind vor uns, als wie wenn nichts gewesen wäre.

Genauso bei Tieren. Wenn sie sich erschrocken haben oder gerade so dem Tiger entkommen sind, dann schütteln sie sich einmal kräftig und alles ist wieder gut.

Nur wir Erwachsenen nicht. Wir lassen uns möglichst nichts anmerken, schlucken alle Emotionen herunter, unterbinden jedes Zittern (bei Aufregung, Stress oder nach gefährlichen Erlebnissen)… und speichern dadurch all den Stress und all die unterdrückten Emotionen im Körper… in Form von Anspannung oder auch irgendwann körperlichen Symptomen.

Oder wir grübeln noch tagelang und wiederholen die schwierige Situation wieder und wieder in unserem Kopf und tragen den Groll oder passive Aggression, die damit verbunden ist, ewig mit uns herum.

Das heißt natürlich nicht, dass wir uns im Team-Meeting auch auf den Boden werfen und um uns schlagen sollten, wenn uns etwas nicht gefällt, aber die Frage ist, wie ich die emotionale Ladung der Wut, den Stress oder die Frustration sonst irgendwie von mir „abschütteln“ kann.

Und genau darum geht es bei der Schüttelmeditation.

Alles abschütteln, was ich vom Alltag noch so mit mir herum trage.

Alle Anspannungen.

All den Stress.

Alle Emotionen.

Alle nutzlosen Gedanken („hätte ich doch…“).

Alle Verurteilung gegenüber uns selbst oder anderen Menschen.

Alle Sorgen und Ängste.

Nimm Dir einmal 5-15 Minuten Zeit Deinen Körper einfach nur zu schütteln.

Gerne mit Musik.

Irgendwo wo Dich keiner sieht und Du ganz für Dich sein kannst.

Wenn Du dabei auch noch bewusst ausatmest, kann das den Prozess noch unterstützen.

Natürlich lässt sich Stress und aufgestaute Emotionen auch durch andere körperliche Betätigung abbauen, so wie Joggen, Krafttraining, etc. aber ich finde die Möglichkeit nach der Arbeit einfach mal 10 Minuten zu Hause zu schütteln oft leichter und genauso effektiv, wie erst ins Fitness Studio fahren zu müssen oder laufen zu gehen…

Aber experimentiere einfach mal was für Dich persönlich am Besten funktioniert.

Schreib mir gerne auch wie es Dir dabei erging oder ob Du noch Fragen dazu hast.

Alles Liebe,

Meli

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